Die Liebe zur Skizzenrolle bleibt

Architekt Bernd Siekmann im Interview

ROCKWOOL Online Magazin: Die Universität Paderborn. Ersatzneubau von Bernd Siekmann für Gerber Architekten aus Dortmund

„Identifikation ist der Anspruch der Architektur“

Bernd Siekmann ist ein ruhiger, besonnener Kreativer seiner Zunft. Er bringt diesen schönen Berufsstand mit wenigen Worten auf den Punkt: „Identifikation ist der Anspruch der Architektur.“

Stehe man vor einem Gebäude und verspüre man den Drang, innen mehr entdecken zu wollen, dann habe man sein Ziel erreicht. „Das Befinden beeinflusst alles“, so der Architekt. So wie Sonne oder Regen, warm oder kalt das Gemüt beeinflussen.

Für „Gerber Architekten“ leitet er eines von mehreren Projektteams. Sie verwirklichen Projekte, bei denen Innen- und Außenraum fließend ineinander übergehen und klare Linien für Orientierung sorgen. Betrachtet man die Werke von „Gerber Architekten“, so fällt durchaus eine Affinität zu Klinker- oder Metall-Fassaden auf. Übrigens: In ROCKWOOL sieht er durch die Produkte aus Steinwolle einen führenden Anbieter am Markt, der bei gemeinsamen Projekten mit seinem umfangreichen Wissen gerne unterstützend bereitsteht.

Perfektionistisch und detailverliebt

Architekten sind oft ganz besondere Menschen. So wie ein Rennfahrer die optimale Linie sucht, streben sie nach der perfekten Umsetzung bis ins Detail. Immer dort wo ihnen Architektur begegnet, kommen unwillkürlich Fragen in den Sinn: Aus welchem Jahr ist dieser Altbau? Wie wirkt der entstandene Neubau auf mich? „Manchmal geht es sogar um sichtbare Verschraubungen, die schon störend wirken.“ Man sei zwangsläufig detailverliebt und findet immer etwas. Und wenn er schon genau hinsieht, große oder gar epochale Veränderungen sieht er derzeit nicht. Heute gibt es eine deutlich größere Auswahl an Materialien und technischen Möglichkeiten. Diese machen in der klaren Architektursprache derzeit den Unterschied.

© Jürgen Landes

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Macht ein Architekt die Welt schöner?

Gleich zu Beginn greift er immer mal wieder zur Skizzenrolle, auch wenn sich Bernd Siekmanns Arbeitsalltag längst am Rechner abspielt und die Bearbeitung der Projekte am Computer gerade zur Selbstverständlichkeit wird. Aber er schätzt die häufig ausreichende Genauigkeit und Schnelligkeit, um eine Idee oder einen Gedanken auf Papier zu bringen, aber auch die eigene Handschrift, die dieses Medium hat. Am Ende wird das Gebäude mit modernsten Methoden erbaut. Die Arbeitswelt ist in einem gravierenden Wandel hin zu digitalen Modellen und 3D-Druckern auf der Baustelle. Neben dem Fachwissen von Architektur und Planung benötigt man mittlerweile deutlich mehr Kenntnisse im Bereich der CAD-Software und dem Modellieren nach der BIM-Methode.

Als Bauzeichner lernte er noch, mit dem Tuschefüller umzugehen. Die Zeiten entwickeln sich, die Liebe zum Zeichnen auf der Skizzenrolle ist aber geblieben.