Power-Kreisläufe: Was Handball und Bauwesen verbindet

Wer an Zirkeltraining denkt, ist automatisch beim Sport. Dabei zieht sich der Kreis als Symbol für Wiederholung, Fokus und Ausgewogenheit durch viele Bereiche. Stetiger Austausch, präzise Planung und Krafttanken sind nicht nur beim Handball, sondern auch am Bau von Bedeutung. Mit Routinen, die genau dabei unterstützen, kennt sich Johannes Golla aus. Er ist sowohl Kreisläufer und Kapitän der SG Flensburg-Handewitt als auch der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Im Gespräch mit ihm blicken wir auf (körperliches) Training, Verantwortung und warum das Thema Bauen für ihn eine ganz persönliche Bedeutung hat.

Johannes Golla: Wir trainieren nicht einfach Freestyle, sondern nach klar strukturierten Plänen unserer Athletiktrainer. Je nach Wochenrhythmus, Spielzeitpunkt und Stadion erstellen sie individuelle Programme, die wir absolvieren. So sind wir dank der präzisen Planung perfekt auf unsere Spiele vorbereitet. Natürlich hat man aber auch persönliche Routinen über die Jahre entwickelt. Wenn es näher aufs Spiel zugeht, arbeite ich zum Beispiel mit höheren Gewichten und weniger Wiederholungen. Außerdem setze ich auf Übungen, bei denen alle Muskeln im Zusammenspiel gefordert sind, wie Kettlebell-Swings, Kniebeugen und Bankdrücken.

Johannes Golla: Ja, die gibt es. Sie muss nicht exakt gleich sein, weil es mich stresst, wenn alles strikt durchgetaktet ist. Aber als Familie richten wir uns oft nach dem Rhythmus der Kinder. Wir sind früh wach und an normalen Tagen bringe ich die Kleinen in den Kindergarten, um anschließend zum Handball- oder Krafttraining zu gehen. Die Spieltage sind ähnlich strukturiert: Morgens absolviere ich mein Aktivierungstraining und bin anschließend früh in der Halle, um perfekt vorbereitet zu sein. Solche Routinen spielen sich mit der Zeit ein.

Johannes Golla: Das Thema Bauen hat schon früh und in meiner gesamten Kindheit eine große Rolle gespielt, weil mein Vater, seit ich denken kann, als Bauleiter arbeitet. Meine Großeltern hatten früher selbst eine Baufirma, in der mein Vater gelernt hat. Also war ich immer mal mit auf der Baustelle. Als ich so fünf oder sechs Jahre alt war, haben wir außerdem ein eigenes Haus gebaut, da habe ich alle Prozesse hautnah mitbekommen und natürlich „geholfen“.