Umsetzbare Lösung
Daniëlla Houben, Projektleiterin für Infrastruktur bei der örtlichen Behörde: „Wir können die gewünschte Versickerungstiefe an diesem Standort nicht erreichen, weil es ein Grundwasserschutzgebiet ist. Dort dürfen wir nur maximal drei Meter unter dem Boden arbeiten. Dies beschränkt unsere Möglichkeiten ein wenig, da wir in der Lage sein müssen, 500 m3 Wasser abzuleiten. Zusammen mit Ria Smits, meiner Kollegin von der Kanalisationsinstandhaltung, begann ich, die Optionen zu prüfen. Am Ende erschien Rockflow® als eine umsetzbare Lösung, da es eine große Speicherkapazität bietet, man relativ nahe an der Bodenhöhe bleiben kann und es einfach zu konfigurieren und anzupassen ist. Außerdem ist es wartungsfreundlich und in der Regel nicht anfällig für Verstopfungen". Der letzte Punkt war besonders wichtig, da der Standort in Nachbarschaft eines Waldgebiets liegt, wo viel Sand- und Laubabfall anfällt.
Rockflow ist ein Wassermanagementsystem, das große Mengen Regenwasser im städtischen Raum schnell und effektiv zwischenspeichern kann. Das innovative System wird unter bebauten Oberflächen wie Plätzen, Straßen, Wegen und Industrieflächen verwendet, die bei Starkregen mit schweren Überschwemmungen zu kämpfen haben. Das System wird auch für die Zwischenspeicherung und Ableitung von Regenwasser in Rigolen verwendet. Rockflow besteht aus flachen (Standardelement 100 x 120 x 15 cm), leichtgewichtigen (unter 20 kg) Steinwollelementen, die 95 % ihres Volumens in Regenwasser absorbieren können. Von dort aus kann das Wasser in die Bodenschicht versickern oder in die Kanalisation oder das Oberflächenwasser abgeleitet werden.
Budget
Das verfügbare Budget war zumeist schon in den früheren Phasen des Reutsberg-Projekts aufgebraucht, sodass zusätzliche Mittel freigegeben werden mussten. Während der Untersuchungsphase eines umsetzbaren Systems wurden daher regelmäßige Besprechungen mit den zuständigen Behörden durchgeführt. Houben: „Wir werden es Schicht für Schicht abtragen. Was sind die Folgen, wenn wir nichts tun? Was wäre, wenn wir nur Maßnahmen durchführen, die innerhalb des Budgets liegen? Was würde es kosten, es richtig zu machen? Die einfachste Lösung wäre, das Spielfeld mit Sand aufzufüllen, aber dann würde man fünfhundert Kubikmeter Wasserspeicher verlieren, das Wasser würde auf den Grundstücken unterhalb des Niveaus wieder schwere Überschwemmungen verursachen. Das Ziel des gesamten Projekts wäre verfehlt. Es war ein Prozess des Eliminierens, wodurch schließlich die korrekte Lösung herauskristallisierte. Mit dem neuen System haben wir die Kapazität um 65 % erhöht, da es ist auf Starkregenfälle mit 50 mm statt mit 30 mm wie beim ursprünglichen Entwurf kalkuliert wurde. Indem wir alle diese Argumente vorgelegt haben, konnten wir schließlich das erforderliche zusätzliche Budget erhalten.“